Veröffentlicht auf 28. Februar 2014

…also ich bin ja eigentlich wirklich die Frostbeule von Dienst und kann bei nahezu jeder Witterung frieren. Aber was war das denn bitte?! Das ist doch kein Winter gewesen! Ich will Schnee! wenigstens einmal! Aus lauter Trotz krame ich nun ein paar Handschuhe aus dem Schrank und ziehe Biberwäsche auf – beides war dieses Jahr einfach noch nicht nötig. Daher auch genug des Floralen (vorerst), jetzt zeigen wir dem faulen Fischer mal, wie Winter wirklich auszusehen hat:

(Achja: Wer’s noch nicht gemerkt hat – die Photos werden beim Anklicken größer :-D )

So geht Winter (Teil I)
So geht Winter (Teil I)
So geht Winter (Teil I)
So geht Winter (Teil I)

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0

Veröffentlicht auf 25. Februar 2014

Als bekennender Horrorfilmfan sehe ich mir ja nahezu alles an, von wenigen Stücken aus dem Gore- und Folter-Subgenre abgesehen. Aber was da manchmal in Sachen Naturwissenschaften & Technik verzapft wird, rollt mir dann doch die Nägel hoch. Da werden lustig Physik, Chemie und Biologie gemischt, DNAs führen spektakuläre Eigenleben, Laborantinnen sind mit aus der Bluse platzenden Po***Titten und Highheels unterwegs und überhaupt – könnte die Regie nicht wenigstens darauf achten, dass der Stecker des Mikroskops in der Steckdose sitzt?? Bei Tierhorror wird es fast noch schlimmer:

Da gibt es Insekten mit Körpern, scheinbar aus Stahl, Spinnen, die die lustigsten Geräusche von sich geben und ach ja, Schlangen… All diese Tiere zeigen großes Planungsvermögen und enorme Bösartigkeit bei ihrer Menschenjagd, aber das Beispiel der Schlangen gefällt mir gerade besonders gut.

Amüsant ist unter Anderem der zweite Teil von „Anakonda“ (Die Jagd nach der Blutorchidee), weil er gleich so schön anfängt. Hier hetzen Eingeborene einen Tiger, bevor sie selbst von der Riesenanakonda erlegt werden. Blöd halt, dass die beiden Tierchen nicht auf demselben Kontinent vorkommen. Und auf Borneo, dem Schauplatz unseres Reptilien-Märchens, kommen gleich mal beide nicht vor.

„Die Schwarze Mamba“ wartet mit einem hübschen, beinahe zierlichen, pechschwarzen Wurm auf. Schade, dass schwarze Mambas (Dendroaspis polylepis) mit über 2,50m Durchschnittslänge die längsten Giftschlangen der Welt sind. Und abgesehen davon grün-beige-braun, aber jedenfalls nie schwarz – der Name leitet sich von ihrem blau-schwarz gefärbten Rachen ab.

Schwarze Mamba (Dendroaspis polylepis), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Tad Arensmeier

Schwarze Mamba (Dendroaspis polylepis), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Tad Arensmeier

Ansonsten neigen Schlangen weder dazu tagelang Menschen zu verfolgen, noch sind sie imstande ihnen Körperteile abzureißen. Und daher ein bisschen Realität in den ganzen Irrsinn!

Würgeschlangen

Als Würgeschlangen werden Schlangen bezeichnet, die ihre Beute umschlingen und dann fressen. Dabei sind die allerwenigsten Arten viele Meter groß - die längste von ihnen, ein Netzpython, maß 9,99m. Zwar können große Würgeschlangen beim Zusammenpressen ihrer Beutetiere enorme Muskelkraft aufbringen, tatsächlich tritt der Tod aber üblicherweise durch Ersticken, nicht durch Zerquetschen ein. Dabei werden die Schlingen um den Körper des Opfers mit jedem Ausatmen etwas enger gezogen, bis es nicht mehr imstande ist Luft in die Lungen zu befördern – eine sehr geduldige Arbeit.

Grüner Baumphyton (Morelia viridis), Wikipedia

Grüner Baumphyton (Morelia viridis), Wikipedia

Giftschlangen

Den Wettbewerb um die giftigste Schlange gewinnt nicht immer dieselbe Art, je nachdem wen man fragt, und ob man von der minimalsten tödlichen Dosis eines Gifts, oder der Giftmenge, die eine Schlange abgeben kann, redet. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehört sicher der Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus) dessen Giftbiss theoretisch ausreichend würde, um bis zu 230 Menschen vom Leben zum Tode zu befördern. Gefolgt wird er von der Braunschlange (Pseudonaja textilis), der Diamantklapperschlange (Crotalus adamanteus) und der indischen Kobra (Naja naja). Auch Seeschlangen sind nicht zu unterschätzen, zwar geben sie häufig nur kleine Giftmengen ab, aber sie sind auf eine schnelle Lähmung ihrer Beute – Fische – angewiesen, da sie ihnen schlecht längerfristig durch das Wasser folgen können.

Die einzig heimische, und nur in Ausnahmefällen (bei Vorbelastung, Herzschäden o.Ä.) tödliche Giftschlange ist die Kreuzotter (Vipera berus).

Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, XLerate

Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, XLerate

Gefährlichkeit

Würgeschlangen suchen sich Beute ihrer eigenen Größe entsprechend, Erwachsene fallen daher nur in Ausnahmen darunter, eher noch gefährdet sind Kinder. Dabei gilt als Faustregel, dass man zum „Abwickeln“ einer Schlange von einem Menschen, ab einer Länge von drei Metern pro zusätzlichen Meter einen weiteren Mann braucht. Viele Arten beißen, wenn sie nervös sind oder Futter vermuten, wobei die Verletzung zwar normalerweise ungefährlich ist, aufgrund der übertragenen Keime sie aber trotzdem gründliche desinfiziert werden sollte. Satte und an Menschen gewöhnte Würgeschlangen sind allerdings teilweise recht umgänglich.

Giftschlangen sind weltweit eine unterschätzte Gefahr, sie führen jährlich zu mindestens 125.000 Toten, wobei die Dunkelziffer extrem hoch sein dürfte da Schlangenbisse häufig in armen, abgeschiedenen, ländlichen Gegenden auftreten. Daher erreicht ein signifikanter Anteil der Opfer vermutlich weder ein Krankenhaus, geschweige denn eine Statistik. Die Gifte sind dabei sehr vielfältig, oft handelt es sich um Neuro- oder Hämotoxine, die zu Lähmungen, Nervenausfällen, Zersetzung des Blutes und großflächigen Nekrosen führen können. Dabei ist den meisten Menschen allerdings nicht bekannt, dass zwischen „offensiv“- und „defensiv“-Bissen unterschieden werden muss. Schlangen sind sparsam und setzen bei letzteren, die zur Verteidigung gedacht sind, teilweise nur 10% des vorhandenen Gifts, oder sogar „Trockenbisse“ ganz ohne solches, ein. Auch sonst sind viele, auch hochgiftige, Schlangen insofern wenig gefährlich, als dass sie Menschen so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Anders ist das nur, wenn man sich denselben Lebensraum teilt (einige schätzen beispielsweise warme, trockene Dachstühle) oder die Tiere überrascht werden (Drauftreten, Fangversuche). Eine Ausnahme bildet beispielsweise die Schwarze Mamba, die als recht reizbar gilt, und dafür berüchtigt ist auch dann anzugreifen, wenn sie die Möglichkeit zur Flucht hat.

Südasiatische Kobra (Naja naja), Wikipedia

Südasiatische Kobra (Naja naja), Wikipedia

Was tun beim Biss?

Vor allem was nicht tun! Auf keinen Fall:

- Aufschneiden. Sieht martialisch aus und führt im schlechtesten Fall zum Verbluten, da einige Schlangengifte starke Blutverdünner enthalten. Oder zum schnelleren Transport des Gifts, durch Eröffnung größerer Blutgefäße. Scheißidee jedenfalls.

- Abbinden. Nach Möglichkeit soll das Körperteil ja dranbleiben, oder?

- Aussaugen. Vor allem mit dem Mund, denn ab davon, dass die Saugleistung, die wir aufbringen können nicht ausreicht um es zu entfernen, könnten kleinere Giftmengen dabei über die Mundschleimhäute in den Körper gelangen.

Stattdessen:

Ruhe bewahren. Sich möglichst viele Details zum Tier merken, die Art nachher bestimmen zu können, kann wichtig sein. Wer Nerven aus Stahl hat, macht ein Photo – aber natürlich ohne sich noch einmal / weiterhin in Gefahr zu bringen! Hilfe holen. Die Verletzung sollte desinfiziert, das Körperteil ruhig gelagert werden. Wenn keine schnelle Hilfe zu erwarten ist, kann die Pressure/Immobilization Technique angewandt werden, bei der ein fester Verband, einem Druckverband ähnlich, von der Bissstelle bis über das nächste Gelenk gelegt wird (ohne Abzubinden). das soll die Verbreitung des Gifts im Körper verlangsamen - die Wirksamkeit ist jedoch umstritten (ich sag mal, besser als nix).

Und wie ist das nun mit dem Gegengift?

Im Gegensatz zu filmvermittelten Inhalten, fummelt man nicht flott eine Spritze mit Antivenin (/-venom, = Gegengift) heraus, verabreicht sie und die Welt ist in Ordnung. Gut ausgestattete Tropenstationen und Kliniken haben in den entsprechenden Ländern zwar üblicherweise Vorräte, das gilt aber nicht unbedingt für jede Feld-Wald-Wiesenambulanz. Denn Antiseren lassen sich nur bei ununterbrochener Kühlkette transportieren und sind teuer. Einige sind artübergreifend verfügbar (Klapperschlangen, Kobras), andere wirken nur bei einer einzigen Art. Und sowieso kann man sie nur während intensivmedizinischer Betreuung einsetzen, denn einerseits sind einige Antivenine selbst toxisch, andererseits tritt auch mit ihrem Einsatz teilweise eine vorübergehende Lähmung der Lungenmuskulatur ein, die künstliche Beamtung erfordert.

Kreuzotter (Vipera berus) in Polen, auf dem Weg in die Freiheit. Das stellt keine Aufforderung zum Nachahmen dar, denn 1.) Sind Kreuzottern geschützt (diese befand sich in wenig aussichtsreicher Lage) und 2.) Ist ihr Gift zwar nicht tödlich, aber auch nicht ungefährlich. Oder anders ausgedrückt: Wer es nicht kann, sollte es lassen!

Kreuzotter (Vipera berus) in Polen, auf dem Weg in die Freiheit. Das stellt keine Aufforderung zum Nachahmen dar, denn 1.) Sind Kreuzottern geschützt (diese befand sich in wenig aussichtsreicher Lage) und 2.) Ist ihr Gift zwar nicht tödlich, aber auch nicht ungefährlich. Oder anders ausgedrückt: Wer es nicht kann, sollte es lassen!

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Charles & Co

Repost0

Veröffentlicht auf 22. Februar 2014

Einst blühende Industriemetropole mit dem Spitznamen „Motor City“, ist Detroit nun das vielleicht prominenteste und beeindruckendste Beispiel für eine schrumpfende Stadt mit all ihren katastrophalen Folgen.

Die Krise der Automobilindustrie, sowie der Schwerindustrie im Allgemeinen, traf Detroit härter als jeden anderen Ort. Nannten 1950 noch 1,85 Millionen Menschen die Großstadt ihr Zuhause, sind es 2010 nur noch etwas mehr als 710.000 – allein in den zehn Jahren nach der Jahrtausendwende gab es eine Schrumpfung um fast 25 Prozent. Mittlerweile stehen hunderttausende Häuser leer, ganze Straßenzüge wirken wie Szenen aus einer Postapokalypse. Detroit gilt als eine der gefährlichsten, wenn nicht sogar die gefährlichste, Stadt der USA, mit einer Mordrate, die dem zehnfachen des ohnehin schon hohen Landesdurchschnitts entspricht. Zwar macht die Regierung unter Obama Hoffnung auf einen Neuanfang, doch eine echte Wende zum Besseren ist bislang nicht in Sicht.

Für euch nun der Link zu einer ebenso überwältigenden wie gruseligen (kurzen) Photo-Doku, die das Ausmaß der Leerstände in melancholischen Bildern zeigt:

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Fundgrube

Repost0

Veröffentlicht auf 11. Februar 2014

Fährt man mit der Straßenbahn von Köln nach Bonn, entdeckt man kurz hinter Wesseling eine gewaltige Industrieruine. Hierbei handelt es sich um den ehemaligen Firmensitz der deutschen Zweigstelle von „Norton Company“, die von 1910 bis 1992 Schleifmittel aller Art herstellte. Seit der Schließung befindet sich das Gelände in privater Hand, wird jedoch nicht genutzt und zerfällt so zur beeindruckenden Industriebrache, die sich langsam aber sicher den Feldzügen von Vandalismus und Natur geschlagen geben muss. Seitdem freuen sich Filmproduzenten und Fotographen ebenso wie Paintballspieler und allerlei Leutchen, denen man vielleicht nicht dringend im Dunkeln begegnen möchte, über die postapokalyptische Szenerie. Vor zu viel Enthusiasmus beim Erkunden sei trotzdem gewarnt, denn abgesehen davon, dass es natürlich verboten ist das Gelände zu betreten, ist es unübersichtlich, weitläufig unterkellert, und nicht nur mit reichlich scharfen Metallresten, sondern auch einigen Einsturzstellen bestückt. Genießt also lieber gefahrlos die folgenden Bilder ;-)

Norton WesselingNorton Wesseling
Norton WesselingNorton Wesseling

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Tante Emma

Repost0

Veröffentlicht auf 5. Februar 2014

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0