Veröffentlicht auf 24. Dezember 2013

Seit einigen Jahren gehen viele Hundebesitzer nur noch mit kleinen gelben oder orangefarbenen Tütchen spazieren, eine Angewohnheit die Staat wie Privatmensch – wie so viele andere schöne Dinge auch – aus den USA übernommen haben. Gemeint ist die faszinierend absurde, und mittlerweile sogar gesetzlich festgelegte Angewohnheit die Hinterlassenschaften des eigenen Haustieres wieder aufzusammeln, am liebsten noch darmwarm. Wieso eigentlich?

Überraschenderweise handelte es sich weder um eine neue Mode, noch einen sexuellen Fetisch oder Perversion im freudschen Sinne – obwohl, letzteres vielleicht doch, denn es geht immerhin um Sauberkeit. Keine Frage, auf Gehsteigen, Spielplätzen oder in Vorgärten müssen die braunen Tretminen nicht unbedingt in Unzahl herumliegen. Aber auf Grünstreifen? An Feldrändern? In Parkanlagen? Aber da könnte ja ein Kind hinein treten! Ja und? Als ich klein war gab es keine Hundekot-Tütchen, einmal bin ich in einen gigantischen, amorphen, matschigen Haufen getreten – und zwar in Sandalen! Das war echt eklig, hat mich aber nachdrücklich gelernt aufzupassen wo ich hinlatsche. Das hat den Vorteil, dass ich, obschon ich im Sommer ganz gerne barfuss laufe, noch nie in eine Glasscherbe, Zigarette, Hummel, Biene, Wespe, Qualle, Alien… oder sonstiges Unbill getreten bin.

Und überhaupt, was geschieht eigentlich, wenn ein Igel, oder eine Freigänger-Katze auf das hübsche, saubere Gras kackt? Wer sammelt das dann ein? Oder gar im Wald – was für eine lustige Idee, dass ein Pächter oder Förster demnächst zu diesem Zwecke jedem Fuchs hinterher sprintet! Wenn’s nicht sauber, sondern auch rein sein soll (©Ariel), oder so… Aber das ist natürlich etwas Anderes, denn da ist ja genug Platz. Also ist vielleicht Platz das Problem? Die Humangeographie kennt die Idee der „perforierten Stadt“, im Grunde eine Maßnahme gegen Leerstände in schrumpfenden Städten, die vorsieht mehr Flächen brach fallen, begrünen und umnutzen zu lassen. Das wäre nicht nur gut für Umwelt und Stadtklima (hallo Feinstaub!), sondern ließe ebenfalls genug Raum sowohl für spielende Kinder als auch Hundehaufen. Denn meiner Ansicht nach schadet es nicht, wenn Generation Sagrotan und folgende lernen, dass weder die Welt, und schon gar nicht die Natur steril sind. Nicht zuletzt sollte vielleicht bedacht werden, dass Hundekot auf Wiesen vollständig biologisch abbaubar ist, ganz im Gegensatz zu kleinen Plastiktüten.

Für Zahlenfans: In Deutschland leben etwa fünf Millionen Hunde, die durchschnittlich jeden Tag ein Häufchen produzieren. Würden alle Hundebesitzer gesetzestreu die Exkremente ihrer Lieblinge in Plastik wickeln, wie viele unnötige Tüten wären das wohl im Jahr? Genau:

1,8 Milliarden
Scheißidee

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Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 23. Dezember 2013

  • 120g Basmatireis
  • 150-200g kleingehakten Spinat (TK)
  • 4 kleine, dicke Rindersteaks (z.b aus der Hüfte)
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 2 Scheiben alter Gouda
  • ~30g Butter
  • Salz, Pfeffer, Öl

Reis kochen. Währenddessen passende, große, flache Form mit Butter einfetten, gefrorenen Spinat hinein geben und bei 150°C (Umluft) in den Ofen stellen. Gleichzeitig Steak mit Salz und Pfeffer würzen und auf beiden Seiten scharf anbraten, dann herunter stellen und kurz weiter erhitzen. Währenddessen Knoblauch schneiden und mit Pfeffer und Salz unter den Spinat rühren, Steaks in die Mitte betten und alles mit den Goudascheiben bedecken, dann wieder bei 150°C erhitzen (10-15min), bis der Käse gut geschmolzen ist. Reis abgießen, kurz zurück in den Topf geben und mit Butter und Salz mischen. Zusammen servieren.

Zeit: ~45min
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Tipps: /
Rindersteak mit Raclettespinat

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Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Appetitanreger

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Veröffentlicht auf 21. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 18. Dezember 2013

Habe ich euch vorletztes Mal die größten Blüten der Welt vorgestellt, geht es diesmal um die größte Nuss. Kenn ich schon, werdet ihr einwenden, ist die Kokosnuss. Nö, ist sie nicht. Tatsächlich ist es die so genannte Seychellennuss, Frucht der Seychellenpalme (Lodoicea maldivica, wobei der Name von der irregeleiteten Annahme stammt, die Nuss wachse auf den Malediven), einer Fächerpalme. Der 10-25kg schwere, und bis zu 50cm lange Koloss erinnert, auch ohne viel Phantasie, an die Form eines wohlproportionierten Hinterteils. So eine Nuss braucht Zeit, daher wächst nur ein Exemplar pro Jahr, und das braucht dann auch gleich sieben Jahre um zu reifen. Ein Papagei und immerhin drei Geckos, sowie einige Farne und Flechten nutzen die Palme als Lebensraum.

Die Palme selbst ist etwa 24 Meter hoch, kann 200 Jahre alt werden und wächst ausschließlich auf den beiden Seychelleninseln Curieuse und Praslin. Und zwar nur dort, denn im Gegensatz zur Kokosnuss kann sie nicht schwimmen.

Letztere vermehrt sich vor allem übers Wasser (wie auch sonst, runterschlucken und exkrementieren ist ja schwierig). Dazu hat sie einen speziellen Trick, der mit der Kokosmilch zu tun hat: Solange deren Pegel in der Nuss schwankt und sie in Bewegung ist, weiß sie, dass sie schwimmt, und keimt daher nicht. Erst wenn sie länger still liegt beginnt sie ihre Hülle zu durchbrechen und Wurzeln zu schlagen. Solltet ihr also einmal so etwas pflanzen und aus Hobbymangel oder anderen seltsamen Gründen dutzende Male am Tag den Topf drehen, wird’s nichts mit einer Wohnzimmer-Südseeinsel, also lasst das besser.

Nun aber zurück zur richtigen Nuss, die, wie schon gesagt, nicht schwimmen kann. Dafür verhindert sie auf ihren Inselchen ziemlich effektiv, dass etwas Anderes wächst, und bildet teilweise Reinbestände. Das liegt daran, dass die Blätter der Seychellenpalme so hart und dick sind, dass sie nach dem Herabfallen auf den Boden eine undurchdringliche Schicht bilden. Das einzige, was da durch kommt, ist der eigene Same, denn zu der riesigen Nuss gehört auch ein riesiger, kräftiger Keim.

Same Seychellenpalme (Seychellennuss), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Didier Descouens

Same Seychellenpalme (Seychellennuss), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Didier Descouens

Gefährdend wirkt – wie üblich – der Mensch, dessen Einflussnahme (in geringerem Maße aber auch natürliche Waldbrände) in den letzten 75 Jahren zu einem Bestandsrückgang von rund 1/3 führte. Das liegt mitunter an eingeführten Pathogenen & Parasiten, aber auch an Rodung und Infrastrukturausbau, sowie dem illegalen Sammeln von Nüssen, um sie an Touristen zu verkaufen.

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Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Charles & Co

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Veröffentlicht auf 15. Dezember 2013

Als ich unlängst in der Nähe von Aachen spazieren ging, stieß ich auf ein großes, abgesperrtes Waldstück, hinter dessen Bäumen und Büschen Gebäude hervorblitzten. Neugierig umrundete ich das ganze Gelände und stellte fest, dass im hinteren Teilen einige der übermannshohen Betonbegrenzungen abgesackt und umgefallen waren. Also nichts wie hinein, das war einfach zu spannend, um es zu ignorieren. Das Gefühl über die riesigen, für Panzer geeigneten Straßen zu laufen, die unzähligen Häuserruinen zu betrachten und all das im Griff der Natur zu sehen war unglaublich faszinierend. Dabei sind ein paar unprofessionelle Photos entstanden:

Camp HitfeldCamp Hitfeld
Camp HitfeldCamp Hitfeld
Hintergrund

Camp Hitfeld war seit 1948 ein großer, belgischer Militärstützpunkt, der 1992 aufgelassen wurde. Danach wusste niemand etwas damit anzufangen, und so dämmerte er vor sich hin, immer wieder besucht von Photographen, Paintballspielern, Feiernden und Zufallsgästen. Sah es anfangs noch aus wie eine frisch verlassene Braunkohlesiedlung, haben Witterung, Menschen und der Zahn der Zeit das Bild mittlerweile stark verändert – mich persönlich hat das zusammengebrochene Kirchendach am meisten beeindruckt.

Für die Nutzung gab es reichlich Pläne, der letzte in Form des Baus eines Solarparks. Fehlende Förderung und wahrscheinlich stark belastete Böden haben ihre Umsetzung – dem Himmel sei Dank – allerdings bis jetzt verhindert. Denn während der WDR zur „Wiederbelebung“ (wie kurzsichtig, denn dort herrscht eine Menge Leben!) aufruft und die Aachener Zeitung von einem „hässlichen Schandfleck“ spricht, übersehen beide wie nötig wir solche Orte haben. Gerade in unserem dicht besiedelten Land sind brach liegende, rohe Flächen in der Größe selten und eine einmalige Chance kreativ zu sein, Ruhe zu suchen, zu feiern oder eben Photos zu machen… Frei von Warnschildern, Zäunen und Sicherungsmaßnahmen, in erster Linie geschützt durch den gesunden Menschenverstand. Und viel zu schade, um es dem nächsten Großbauprojekt zu opfern.

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Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Tante Emma

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Veröffentlicht auf 13. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 11. Dezember 2013

  • ~700g Kartoffeln
  • 6 Pilze (~150g)
  • 1 kleine, rote Paprika
  • 2 Tomaten
  • 1 Möhre
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • ½ - 1 Stange Lauch
  • 150g Creme legere

  • 150ml Sahne

  • 200ml Brühe

  • 50ml Weißwein

  • 30g Butter

  • ~2El Olivenöl

  • Paprika, Pfeffer, Thymian, Majoran, Basilikum, ½Tl Salz

Kartoffeln in einem großen Topf kochen (20-25min), währenddessen Gemüse schneiden, außerdem Creme legere, Sahne, Olivenöl und eine kräftige Menge Gewürze zu einer Soße verrühren. Butter in einer tiefen Pfanne schmelzen und zunächst Pilze, Zwiebel, Knoblauch, und Lauch darin anschmoren, währenddessen Kartoffeln in löffelgerechte Stücke schneiden. Mischung mit Weißwein und Brühe ablöschen, Möhre, Paprika und Tomate hinzufügen und auf kleiner Stufe mitbraten. Kartoffeln und Soße hinzugeben, gut rühren und noch einmal eine Weile erwärmen, bis die Konsistenz angenehm und es wirklich schön eingekocht ist.

Zeit: ~70min
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Tipps: /
Bauerntopf

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Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 7. Dezember 2013

… einem ein Päckchen ausliefern will und den Empfänger nicht antrifft, wirft er üblicherweise einen kleinen, gelben Zettel ein. So einen fand ich vor nicht allzu langer Zeit in meinem Briefkasten. Irritierenderweise war dort aber nicht etwa „Päckchen“ angekreuzt, sondern „Brief“ – nicht „Einschreiben“. Und angeblich lag es auch nicht beim Nachbarn, oder wenigstens in der hiesigen Postfiliale, sondern im Postamt zwei Orte weiter. Das konnte ja so gar nicht sein, dachte ich mir, und da die Öffnungszeiten nicht sonderlich konform mit meinen Vorlesungszeiten waren (genauer gesagt waren sie eigentlich zu konform), beschloss ich zunächst dort anzurufen und mich zu erkundigen. Irritierenderweise fand ich zwar alles Mögliche, aber keine Telefonnummer, und so rief ich notgedrungen die allgemeine Hotline der Post an, die würden die Nummer wohl haben.

Hatten sie nicht. Der junge Mann am anderen Ende erläuterte mir jovial, dass man weder die gewünschte Information bereitstellen, noch anstatt meiner für mich dort anrufen könne. Wieso? Wüsste er nicht. Neues Servicekonzept? Verwirrung statt Kundennähe? Man mag es nicht erraten.

Wenn der Potsdamer Postkutscher… (Teil II)

So oder so blieb mir dann doch nichts Anderes übrig, als ein bisschen Uni zu schwänzen und vorbei zu fahren. Vielleicht war es ja wenigstens etwas Schönes, vielleicht hatte ich ja etwas gewonnen oder so. Würde zumindest den Aufwand rechtfertigen. Was ich dann jedoch in die Hand gedrückt bekam, war eindeutig ein kleines Päckchen, von Umschlag keine Spur. Auf meine etwas unfrohe Nachfrage, warum das dann nicht beim Nachbarn geblieben wäre, anstatt mich quer durch die Weltgeschichte zu scheuchen, wurde mir Folgendes erläutert:

Das hier sähe zwar nicht so aus, sei aber ein Brief. Das sah tatsächlich nicht so aus! Doch, doch, das sei als Brief frankiert, also sei es ein Brief, und eben den dürfe man nicht bei den Nachbarn lassen. Aber natürlich sei das hier ja auch viel zu dick, um durch den Einwurfschlitz zu passen. Wieso es nicht bei meiner eigenen Filiale gelandet sei, könne sie mir aber auch nicht erklären. Nur plötzliche, dafür aber umso intensivere Müdigkeit, die Post konkret und die Welt im Ganzen betreffend, hinderte mich daran einen Satz über den Tresen zu tun und die Dame einfach zu fressen.

Einige Zeit später besuchte ich stattdessen mein eigenes Postamt (ein richtiges, mit zwei Postangestellten, nicht bloß ein Lotto Toto mit Umschlägen!) wegen einer anderen Sache, und entschied dort noch einmal nachzufragen, wieso sie meinen „Brief“ eigentlich nicht bekommen hätten – wer weiß schon, wann das das nächste Mal passiert. Ich skizzierte kurz die Situation, und die Antwort folgte ebenso freundlich wie prompt:

Nein, das sei schon richtig so, mit Briefen habe man hier nichts zu tun!

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Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 7. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

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Veröffentlicht auf 3. Dezember 2013

Wer in Köln unterwegs ist und dabei auch einmal durch Riehl oder Niehl spaziert, dem sind möglicherweise für Deutschland recht ungewöhnlich anmutende Vögel aufgefallen. Da sitzen doch glatt neongrüne Kerlchen mit knatschrotem Schnabel in den großen Bäumen, keckern fröhlich und knacken auch schon einmal kopfunter Bucheckern. Im Herbst und Frühjahr sieht man sie auch schon mal in kleinen Schwärmen durch die Vorgärten Kölns ziehen und sich mit den Obstbäumen vergnügen. Aber was ist das, und gehört das hierher?

Das sind Halsbandsittiche, auch kleine Alexandersittiche (Psittacula krameri) genannt, die ursprünglich aus Asien und Afrika kommen. Allerdings haben sie sich als ziemlich anpassungsfähig erwiesen, und kommen seit Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts auch in verschiedenen europäischen Ländern vor, darunter England, Österreich, Belgien, Frankreich… und in Köln lebt eine relativ große Population von etwa 2000 Tieren. So etwas nennt sich Neozoe – ein eingewandertes Tier, im Falle einer Pflanze wäre es ein Neophyt und wenn es ein Lebewesen im Allgemeinen ist, ist es ein Neobiont.

Diskutiert werden in solchen Fällen immer die Auswirkungen auf einheimische Tiere, die von Art zu Art völlig verschieden sein können. Droht die Verdrängung einer Art oder ordnet sich die neue Art ein und existiert parallel? Stirbt sie aus oder schafft sie eine Nische, die bislang ohnehin nicht genutzt wurde? Oft ist es eine Mischung aus diesen Möglichkeiten, weswegen jeder Fall für sich genaue Untersuchungen erfordert. Halsbandsittiche sind Höhlenbrüter, deshalb gilt der kritische Blick der Konkurrenz zu einheimischen, höhlenbrütenden Vögeln, allerdings konnten signifikante negative Auswirkungen bislang nicht nachgewiesen werden – vermutlich sind die Schwärme dafür nach wie vor zu klein, und ihre Verbreitung zu insulär. Bewohner wie Besucher meiner Lieblingsstadt können den Anblick der klugen, grünen Exoten also beruhigt genießen.

Alexandersittich, Wikipedia, GNU Free Documentation License, Thomas Schoch

Alexandersittich, Wikipedia, GNU Free Documentation License, Thomas Schoch

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