Veröffentlicht auf 21. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0

Veröffentlicht auf 18. Dezember 2013

Habe ich euch vorletztes Mal die größten Blüten der Welt vorgestellt, geht es diesmal um die größte Nuss. Kenn ich schon, werdet ihr einwenden, ist die Kokosnuss. Nö, ist sie nicht. Tatsächlich ist es die so genannte Seychellennuss, Frucht der Seychellenpalme (Lodoicea maldivica, wobei der Name von der irregeleiteten Annahme stammt, die Nuss wachse auf den Malediven), einer Fächerpalme. Der 10-25kg schwere, und bis zu 50cm lange Koloss erinnert, auch ohne viel Phantasie, an die Form eines wohlproportionierten Hinterteils. So eine Nuss braucht Zeit, daher wächst nur ein Exemplar pro Jahr, und das braucht dann auch gleich sieben Jahre um zu reifen. Ein Papagei und immerhin drei Geckos, sowie einige Farne und Flechten nutzen die Palme als Lebensraum.

Die Palme selbst ist etwa 24 Meter hoch, kann 200 Jahre alt werden und wächst ausschließlich auf den beiden Seychelleninseln Curieuse und Praslin. Und zwar nur dort, denn im Gegensatz zur Kokosnuss kann sie nicht schwimmen.

Letztere vermehrt sich vor allem übers Wasser (wie auch sonst, runterschlucken und exkrementieren ist ja schwierig). Dazu hat sie einen speziellen Trick, der mit der Kokosmilch zu tun hat: Solange deren Pegel in der Nuss schwankt und sie in Bewegung ist, weiß sie, dass sie schwimmt, und keimt daher nicht. Erst wenn sie länger still liegt beginnt sie ihre Hülle zu durchbrechen und Wurzeln zu schlagen. Solltet ihr also einmal so etwas pflanzen und aus Hobbymangel oder anderen seltsamen Gründen dutzende Male am Tag den Topf drehen, wird’s nichts mit einer Wohnzimmer-Südseeinsel, also lasst das besser.

Nun aber zurück zur richtigen Nuss, die, wie schon gesagt, nicht schwimmen kann. Dafür verhindert sie auf ihren Inselchen ziemlich effektiv, dass etwas Anderes wächst, und bildet teilweise Reinbestände. Das liegt daran, dass die Blätter der Seychellenpalme so hart und dick sind, dass sie nach dem Herabfallen auf den Boden eine undurchdringliche Schicht bilden. Das einzige, was da durch kommt, ist der eigene Same, denn zu der riesigen Nuss gehört auch ein riesiger, kräftiger Keim.

Same Seychellenpalme (Seychellennuss), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Didier Descouens

Same Seychellenpalme (Seychellennuss), Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, Didier Descouens

Gefährdend wirkt – wie üblich – der Mensch, dessen Einflussnahme (in geringerem Maße aber auch natürliche Waldbrände) in den letzten 75 Jahren zu einem Bestandsrückgang von rund 1/3 führte. Das liegt mitunter an eingeführten Pathogenen & Parasiten, aber auch an Rodung und Infrastrukturausbau, sowie dem illegalen Sammeln von Nüssen, um sie an Touristen zu verkaufen.

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Charles & Co

Repost0

Veröffentlicht auf 15. Dezember 2013

Als ich unlängst in der Nähe von Aachen spazieren ging, stieß ich auf ein großes, abgesperrtes Waldstück, hinter dessen Bäumen und Büschen Gebäude hervorblitzten. Neugierig umrundete ich das ganze Gelände und stellte fest, dass im hinteren Teilen einige der übermannshohen Betonbegrenzungen abgesackt und umgefallen waren. Also nichts wie hinein, das war einfach zu spannend, um es zu ignorieren. Das Gefühl über die riesigen, für Panzer geeigneten Straßen zu laufen, die unzähligen Häuserruinen zu betrachten und all das im Griff der Natur zu sehen war unglaublich faszinierend. Dabei sind ein paar unprofessionelle Photos entstanden:

Camp HitfeldCamp Hitfeld
Camp HitfeldCamp Hitfeld
Hintergrund

Camp Hitfeld war seit 1948 ein großer, belgischer Militärstützpunkt, der 1992 aufgelassen wurde. Danach wusste niemand etwas damit anzufangen, und so dämmerte er vor sich hin, immer wieder besucht von Photographen, Paintballspielern, Feiernden und Zufallsgästen. Sah es anfangs noch aus wie eine frisch verlassene Braunkohlesiedlung, haben Witterung, Menschen und der Zahn der Zeit das Bild mittlerweile stark verändert – mich persönlich hat das zusammengebrochene Kirchendach am meisten beeindruckt.

Für die Nutzung gab es reichlich Pläne, der letzte in Form des Baus eines Solarparks. Fehlende Förderung und wahrscheinlich stark belastete Böden haben ihre Umsetzung – dem Himmel sei Dank – allerdings bis jetzt verhindert. Denn während der WDR zur „Wiederbelebung“ (wie kurzsichtig, denn dort herrscht eine Menge Leben!) aufruft und die Aachener Zeitung von einem „hässlichen Schandfleck“ spricht, übersehen beide wie nötig wir solche Orte haben. Gerade in unserem dicht besiedelten Land sind brach liegende, rohe Flächen in der Größe selten und eine einmalige Chance kreativ zu sein, Ruhe zu suchen, zu feiern oder eben Photos zu machen… Frei von Warnschildern, Zäunen und Sicherungsmaßnahmen, in erster Linie geschützt durch den gesunden Menschenverstand. Und viel zu schade, um es dem nächsten Großbauprojekt zu opfern.

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Tante Emma

Repost0

Veröffentlicht auf 13. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0

Veröffentlicht auf 11. Dezember 2013

  • ~700g Kartoffeln
  • 6 Pilze (~150g)
  • 1 kleine, rote Paprika
  • 2 Tomaten
  • 1 Möhre
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • ½ - 1 Stange Lauch
  • 150g Creme legere

  • 150ml Sahne

  • 200ml Brühe

  • 50ml Weißwein

  • 30g Butter

  • ~2El Olivenöl

  • Paprika, Pfeffer, Thymian, Majoran, Basilikum, ½Tl Salz

Kartoffeln in einem großen Topf kochen (20-25min), währenddessen Gemüse schneiden, außerdem Creme legere, Sahne, Olivenöl und eine kräftige Menge Gewürze zu einer Soße verrühren. Butter in einer tiefen Pfanne schmelzen und zunächst Pilze, Zwiebel, Knoblauch, und Lauch darin anschmoren, währenddessen Kartoffeln in löffelgerechte Stücke schneiden. Mischung mit Weißwein und Brühe ablöschen, Möhre, Paprika und Tomate hinzufügen und auf kleiner Stufe mitbraten. Kartoffeln und Soße hinzugeben, gut rühren und noch einmal eine Weile erwärmen, bis die Konsistenz angenehm und es wirklich schön eingekocht ist.

Zeit: ~70min
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Tipps: /
Bauerntopf

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Appetitanreger

Repost0

Veröffentlicht auf 7. Dezember 2013

… einem ein Päckchen ausliefern will und den Empfänger nicht antrifft, wirft er üblicherweise einen kleinen, gelben Zettel ein. So einen fand ich vor nicht allzu langer Zeit in meinem Briefkasten. Irritierenderweise war dort aber nicht etwa „Päckchen“ angekreuzt, sondern „Brief“ – nicht „Einschreiben“. Und angeblich lag es auch nicht beim Nachbarn, oder wenigstens in der hiesigen Postfiliale, sondern im Postamt zwei Orte weiter. Das konnte ja so gar nicht sein, dachte ich mir, und da die Öffnungszeiten nicht sonderlich konform mit meinen Vorlesungszeiten waren (genauer gesagt waren sie eigentlich zu konform), beschloss ich zunächst dort anzurufen und mich zu erkundigen. Irritierenderweise fand ich zwar alles Mögliche, aber keine Telefonnummer, und so rief ich notgedrungen die allgemeine Hotline der Post an, die würden die Nummer wohl haben.

Hatten sie nicht. Der junge Mann am anderen Ende erläuterte mir jovial, dass man weder die gewünschte Information bereitstellen, noch anstatt meiner für mich dort anrufen könne. Wieso? Wüsste er nicht. Neues Servicekonzept? Verwirrung statt Kundennähe? Man mag es nicht erraten.

Wenn der Potsdamer Postkutscher… (Teil II)

So oder so blieb mir dann doch nichts Anderes übrig, als ein bisschen Uni zu schwänzen und vorbei zu fahren. Vielleicht war es ja wenigstens etwas Schönes, vielleicht hatte ich ja etwas gewonnen oder so. Würde zumindest den Aufwand rechtfertigen. Was ich dann jedoch in die Hand gedrückt bekam, war eindeutig ein kleines Päckchen, von Umschlag keine Spur. Auf meine etwas unfrohe Nachfrage, warum das dann nicht beim Nachbarn geblieben wäre, anstatt mich quer durch die Weltgeschichte zu scheuchen, wurde mir Folgendes erläutert:

Das hier sähe zwar nicht so aus, sei aber ein Brief. Das sah tatsächlich nicht so aus! Doch, doch, das sei als Brief frankiert, also sei es ein Brief, und eben den dürfe man nicht bei den Nachbarn lassen. Aber natürlich sei das hier ja auch viel zu dick, um durch den Einwurfschlitz zu passen. Wieso es nicht bei meiner eigenen Filiale gelandet sei, könne sie mir aber auch nicht erklären. Nur plötzliche, dafür aber umso intensivere Müdigkeit, die Post konkret und die Welt im Ganzen betreffend, hinderte mich daran einen Satz über den Tresen zu tun und die Dame einfach zu fressen.

Einige Zeit später besuchte ich stattdessen mein eigenes Postamt (ein richtiges, mit zwei Postangestellten, nicht bloß ein Lotto Toto mit Umschlägen!) wegen einer anderen Sache, und entschied dort noch einmal nachzufragen, wieso sie meinen „Brief“ eigentlich nicht bekommen hätten – wer weiß schon, wann das das nächste Mal passiert. Ich skizzierte kurz die Situation, und die Antwort folgte ebenso freundlich wie prompt:

Nein, das sei schon richtig so, mit Briefen habe man hier nichts zu tun!

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Frustbox

Repost0

Veröffentlicht auf 7. Dezember 2013

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0

Veröffentlicht auf 3. Dezember 2013

Wer in Köln unterwegs ist und dabei auch einmal durch Riehl oder Niehl spaziert, dem sind möglicherweise für Deutschland recht ungewöhnlich anmutende Vögel aufgefallen. Da sitzen doch glatt neongrüne Kerlchen mit knatschrotem Schnabel in den großen Bäumen, keckern fröhlich und knacken auch schon einmal kopfunter Bucheckern. Im Herbst und Frühjahr sieht man sie auch schon mal in kleinen Schwärmen durch die Vorgärten Kölns ziehen und sich mit den Obstbäumen vergnügen. Aber was ist das, und gehört das hierher?

Das sind Halsbandsittiche, auch kleine Alexandersittiche (Psittacula krameri) genannt, die ursprünglich aus Asien und Afrika kommen. Allerdings haben sie sich als ziemlich anpassungsfähig erwiesen, und kommen seit Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts auch in verschiedenen europäischen Ländern vor, darunter England, Österreich, Belgien, Frankreich… und in Köln lebt eine relativ große Population von etwa 2000 Tieren. So etwas nennt sich Neozoe – ein eingewandertes Tier, im Falle einer Pflanze wäre es ein Neophyt und wenn es ein Lebewesen im Allgemeinen ist, ist es ein Neobiont.

Diskutiert werden in solchen Fällen immer die Auswirkungen auf einheimische Tiere, die von Art zu Art völlig verschieden sein können. Droht die Verdrängung einer Art oder ordnet sich die neue Art ein und existiert parallel? Stirbt sie aus oder schafft sie eine Nische, die bislang ohnehin nicht genutzt wurde? Oft ist es eine Mischung aus diesen Möglichkeiten, weswegen jeder Fall für sich genaue Untersuchungen erfordert. Halsbandsittiche sind Höhlenbrüter, deshalb gilt der kritische Blick der Konkurrenz zu einheimischen, höhlenbrütenden Vögeln, allerdings konnten signifikante negative Auswirkungen bislang nicht nachgewiesen werden – vermutlich sind die Schwärme dafür nach wie vor zu klein, und ihre Verbreitung zu insulär. Bewohner wie Besucher meiner Lieblingsstadt können den Anblick der klugen, grünen Exoten also beruhigt genießen.

Alexandersittich, Wikipedia, GNU Free Documentation License, Thomas Schoch

Alexandersittich, Wikipedia, GNU Free Documentation License, Thomas Schoch

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Charles & Co

Repost0

Veröffentlicht auf 29. November 2013

Zunächst vorausgeschickt: Ich habe nichts gegen Forschung. Ganz im Gegenteil, ich liebe die Naturwissenschaften, besonders natürlich die Biologie, ohne Forschung kommt unser Alltag nicht aus, und außerdem füttert sie meine Neugierde.

Aber auch sie muss einem kritischen Blick standhalten können, denn bekanntlich heiligt der Zweck nicht immer die Mittel. Und dabei fallen dann auch ab und zu Auswüchse auf, die ich bedenklich finde (und mehr als meine persönliche Meinung gibt’s hier nicht zu lesen :-) )

Ein schönes, historisches Beispiel liefert die Entdeckung eines der letzten großen Säugetiere 1901, dem Okapi (Waldgiraffe – wem das nichts sagt). Der Forscher, der dieses hübsche Huftier zuerst im Wald sichtete, reagierte rasch – und erschoss es. Heute ist das nicht viel anders: Entdeckt man eine neue Art, packt man zunächst ein paar Exemplare ins Einmachglas mit Ethanol. Und auch danach erfordern viele zoologische, ökologische, pharmazeutische […] Versuche das Umbringen einer ganzen Reihe Tiere. Das lässt sich ab und zu nicht vermeiden, und Feldforschung ist erheblich komplizierter und teurer. Trotzdem fehlt manchmal das Bewusstsein, dass es sich immer noch um lebende, eventuell gefährdete Wesen handelt, und nicht um ein zu knackendes Kreuzworträtsel. Letztlich fehlt auch eine internationale Liste, die eine echte Kontrolle über die entnommenen Bestände zulässt. Dazu sollte Schutz immer vor Erkenntnis stehen – dann gibt es auch weniger Lücken, die nutzbar sind um beispielsweise jährlich Dutzende Wale abzuschlachten. Gerade von den Menschen die am meisten Kenntnis über Tiere haben, sollte man etwas mehr Feingefühl erwarten können.

Amphibieneintopf

Amphibieneintopf

Aber auch andere Forschungszweige bedienen sich teilweise recht fragwürdiger Praktiken. Ich bin nun nicht sonderlich empfindlich und auch kein Vegetarier – ich esse gerne Fleisch, und fühle mich dabei nicht besser oder schlechter als mein Hund. Mein Motto ist nichts zu töten, dass mir nicht an den Kragen, und das ich nicht essen will, das moralisch verwerfliche daran ist meiner Ansicht nach nur die Tierhaltung. Gut, bei den 90kg pro Person und Jahr, die uns der Ernährungsbericht kürzlich als durchschnittlichen Fleischverzehr bescheinigte, gruselt es mich schon etwas. Selbst wenn ich mir Mühe gebe, bringe ich es nicht einmal auf ein Viertel dieser Menge, da wäre weniger wirklich mehr. Aber inwieweit Viehhaltung nun ausschlaggebend beim Klimawandel ist, wird kontrovers diskutiert. Zumal es Wiederkäuer dann doch schon erheblich länger als Flugzeuge, E-Werke oder Zement gibt, ohne größere Folgen. Aber wie üblich sind solche Argumentationen stark interessengefärbt, und anstatt zu versuchen den Fleischkonsum (oder die Weltbevölkerung?!) auf ein ökologisch verträgliches Niveau zu senken, führt das zu eigenartigen Auswüchsen.

Einer davon ist die Idee Kühen Stoffe und Pflanzen unter das Futter zu mischen, die den Methanausstoß ihrer Verdauung reduzieren sollen. Klingt soweit ganz nett, der Haken ist, dass die Kühe das meiste davon nicht freiwillig fressen. Die Lösung scheint einfach – man schneidet den Kühen ein Loch in den Bauch, und packt das Gewünschte direkt dort hinein. Makaberer Scherz? Nein. Das Ganze misst etwa 20cm im Durchmesser, ist kreisrund, Deckel drauf, fertig. Damit leben die Tiere fortan weiter, und das laut Verursachern auch völlig normal und leidensfrei. Ob das glaubwürdig ist, mag jeder selbst beurteilen. Unabhängig davon darf man sich fragen, wie aussichtsreich eine Idee ist, die solcherlei Methoden erfordert.

Natürlich könnte man stattdessen auch öffentliche Verkehrsmittel fördern, und CO²-Ausstoß-ärmeres Zement produzieren. Oder in Sachen Energiewende aus den Puschen kommen, mit gutem Beispiel voran gehen und erst einmal alle öffentlichen Gebäude mit Solarzellen pflastern, anstatt Milliarden für unnütze Drohnen auszugeben. Ich bin mir jedenfalls sicher, den meisten vernünftig denkenden Menschen fallen Möglichkeiten im Umgang mit dem Klimawandel ein, die nicht inkludieren Löcher in Kühe zu schneiden!

Versuchskuh

Versuchskuh

Kommentare anzeigen

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #Frustbox

Repost0

Veröffentlicht auf 27. November 2013

Geschrieben von Cailb

Veröffentlicht in #MomentAufnahmen

Repost0